Blog
Sind die Anforderungen an Führungskräfte der Zukunft weiblich?
Unsere Welt wird immer komplexer. Sie wandelt sich schnell und lässt sich kaum noch vorhersehen. Wie können Unternehmen mit diesen neuen Herausforderungen umgehen? Was bedeutet das für den Führungsstil und wer kann diesen am besten umsetzen?
Mit diesem Wandel der Zeit, der sich mit Begriffen wie VUCA, Digitalisierung, Informationszeitalter oder Generation Y beschreiben lässt, umzugehen, erfordert für Unternehmen schnelles, flexibles und gut angepasstes Agieren. Dies sind Stichworte, die sich in der Definition des Begriffes der Agilität wiederfinden. Agile Führung hat in jenen Kontexten ihre Berechtigung, die von einer schnellen Veränderung des Umfeldes gekennzeichnet sind. Sie zielt auf eine Steigerung der Problemlösekompetenz und der Selbstorganisation der Führungskraft und der Mitarbeiter ab und fokussiert damit eine kontinuierliche Verbesserung von Leistung und der Implementierung einer gemeinsamen Vision. Agile Führung beginnt beim Führungsverständnis der Führungskraft, nach dem die eigene Rolle als Entwickler des Unternehmens, aber auch Selbstentwicklung und Selbstreflexion sowie die Funktion als Vorbild und Inspirationsquelle im Vordergrund stehen. In Agilen Unternehmenskulturen sind weiterhin das Empowerment, also die Befähigung der Mitarbeiter zu mehr Verantwortung und eigeninitiativem Arbeiten sowie eine von Wertschätzung und guten Beziehungen geprägte Vertrauenskultur wichtige Schlüsselelemente. Zudem spielen Kommunikationsprozesse sowohl innerhalb der Organisation als auch mit der Umwelt, Kunden und Unternehmenspartnern eine tragende Rolle.
Diese Eigenschaften einer agilen Führungskraft, Selbstreflexion, kommunikative Stärke und Sensibilität und auch die Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren und Kontrolle abzugeben sind Jene, die besonders Frauen mitbringen. Frauen denken oft weniger hierarchisch oder in Statussymbolen und können sich besser zurücknehmen, was ein kollegiales Agieren sowie eine Kultur, die mehr von Selbständigkeit als von Kontrolle geprägt ist ermöglicht. Häufig verstehen sich Frauen als Motivatoren und begünstigen auch durch ihre oft stark ausgeprägte Empathie die Mitarbeitermotivation sowie eine konstruktive, teamorientierte Arbeitsatmosphäre. Daneben macht der offensivere Umgang mit Konflikten und Gefühlen und die Tendenz, dieser eher zu lösen statt zu verdrängen Frauen im Vergleich zu Männern häufig zu besseren Konfliktmanagern. Dadurch, dass ein Großteil der Führungspositionen derzeit noch von Männern besetzt ist, bieten Frauen als Führungskraft das Potenzial, durch oft unterschiedliche Sozialisation neue Ideen, spezifische Ansichten und einen persönlichen Stil und damit Vielfalt auf den Managementebenen einzubringen. Auch das Arbeitgeberimage scheint sich bei einem ausgewogenen Frauenanteil als besonders innovativ herauszustellen. Das Interesse von Generation Y an flexiblen Arbeitszeiten und Arbeitsformen sowie eine Unternehmenskultur, in der eine gute Work-Life-Balance und Chancengleichheit ermöglicht wird, deckt sich mit dem häufigen Wunsch von Frauen nach Flexibilität und Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Das proklamierte Anforderungsprofil der agilen Führungskraft weist eine große Schnittmenge mit gängigen Weiblichkeitsstereotypen auf. Um die Anforderungen, die heute an Führungskräfte und Managementteams gestellt werden, erfolgreich zu bewältigen, sind mehr Frauen in Führung unverzichtbar.